Im Rahmen des SUBITOP Projektes besuchte die Klasse 1me am 4. Juli 2017 das Departement der Erdwissenschaften an der ETH.
Bericht von Karin Keller
Begonnen hat der Morgen mit einem tollen Vortrag über numerische Modelle und Modellierungen von Dr. Kosuke Ueda und Prof. Dr. Taras Gerya.
Im Vortrag sahen wir anschauliche Beispiele. Es wurde zuerst definiert, wie numerische Modelle programmiert werden können und im Anschluss wurden uns verschiedene Beispiele gezeigt. Die Materie wurde so erklärt, dass Gymi Schülerinnen und Schüler es verstehen konnten, eine anspruchsvolle Leistung für Doktoren und Professoren der ETH, welche sich normalerweise an Masterstudenten gewöhnt sind.
Interessant waren beispielsweise die numerischen Modelle für die Venusoberfläche. Den Schülerinnen und Schülern wurde ein Radarbild der Erde und eines der Venus gezeigt, Oberflächenstrukturen konnten so verglichen werden. Es war spannend zu hören, dass auf unserem Schwesterplaneten ähnliche Formen zu sehen sind wie bei uns, aber ganz anders entstanden sind! Scheinbare Vulkane entpuppten sich als aufströmende Plumes, etwa wie ein Finger der eine Tischdecke von unten anhebt. Etwas Unvorstellbares kann also mit numerischen Modellen dargestellt und erklärt werden.
Nach den Vorträgen wurde die Klasse in drei Gruppen aufgeteilt und es gab eine Führung durch das NO-Gebäude und die focusTerra Ausstellung der ETH mit anschliessendem Besuch des Erdbebensimulators. Auf dem Dach des NO-Gebäudes hatte man einen tollen Ausblick auf die Stadt Zürich und die verschiedenen Standorte der Gebäude der Uni und ETH Zürich. Die kleinen Gruppen hatten den Vorteil, dass die Mitarbeiter des Instituts wirklich auf die einzelnen Fragen der Schülerinnen und Schüler eingehen konnten und die Klasse so nochmals sehr viel dazulernen konnte.
Vor dem von der ETH offerierten Mittagessen wurden den Schülerinnen und Schülern die Studienmöglichkeiten aufgezeigt und auch die späteren Berufsperspektiven.
Am Nachmittag beschäftigten sich die Jugendlichen mit verschiedenen Experimenten, welche einige Einblicke in den Alltag eines Erdwissenschaftlers bieten. In einem Experiment ging es darum, warum Erdbeben entstehen und in der Folge, ob Erdbeben überhaupt jemals vorhergesagt werden können. Die zweite Gruppe hat mit Matlab versucht, Mantelplumes zu modellieren, was sehr fordernd war, die Schülerinnen hatten vorher noch nie mit Matlab arbeiten müssen. Die Herrengruppe untersuchte Warven – ein Bohrkern aus Seesedimenten – im Hinblick auf vergangene Ereignisse (Hochwasser, Schuttströme etc.).
Wir danken der ganzen Arbeitsgruppe für diesen einmaligen und spannenden Einblick in Ihre Forschung!
Erklärung SUBITOP: Im Rahmen des EU-Projektes (SUBITOP) an dem auch die Forschungsgruppe „Geophysical Fluid Dynamics“ der ETH teilnimmt, untersucht Jessica Munch in ihrer Doktorarbeit mittels numerischer Modellierung, unter welchen Umständen sich gekrümmte Subduktionsbögen formen. Um die Nachwuchsforscher in der Öffentlichkeitsarbeit zu schulen, informieren diese regelmässig eine Gymnasialklasse über die Fortschritte ihrer wissenschaftlichen Arbeit. Die 1me wird so noch in den nächsten drei Jahren Einblicke in die Spitzenforschung der Arbeitsgruppe um Taras Gerya bekommen.