Zu Besuch bei DUCK und DESY

Bericht von Stefan Sigrist

Viele kennen Geschichten von Donald Duck und Daisy, aber in diesem Sommer 2018 begegneten die Schülerinnen und Schüler des Schwerpunktfaches PHAM auf der Studienreise in Hamburg unvermittelt Duckdalben und DESY.

Das Reiseprogramm: Besichtigung der Stadt mit Hafen, Elbphilharmonie, Besuch des deutschen Klimarechenzentrums, Werksbesichtigung bei Airbus, Fahrt durch die Containerterminals im Hafen, Besuch des DESY und Rückreise. Darüber hinaus viele verschiedene Sinneseindrücke, Begegnungen mit Menschen und Geschichten.

Das Hotel im Zentrum gelegen, zwischen zwei dreispurigen Einbahnstrassen, mit knapp 2000 Betten bietet vielen verschiedenen Menschen ein Zimmer. Bei der Ankunft checkten etliche Gruppen ein, bei denen eine junge Frau oder ein junger Mann den Abschied vom Ledig-Sein feierten. Als wir am Sonntagmorgen früh zum Fischmarkt aufbrachen, kehrten diese gerade aus der Stadt zurück. Hamburg, eine Stadt, die nicht schläft.
Die Elbphilharmonie, das neue Konzertzentrum, imponierte. Es beeindruckte, wenn sich die Fassaden der Speicherstadt, das Wasser, das Licht in dem grossen Bauwerk spiegelten und wenn man von der Plaza aus 27 Meter Höhe auf die Elbe schaute. Bereits am Vormittag wimmelte es von Menschen, die mit der gewundenen Rolltreppe zur Plaza hinauffuhren.

Was ist der Unterschied zwischen Klima und Wetter? Mit einer Einführung in die Thematik und der Vorstellung eines Klimamodells begann die Führung im Deutschen Klimarechenzentrum. Unvorstellbar schnell führt der Rechner des DKRZ die Berechnungen von Klimamodellen durch, die trotzdem wochenlang grosse Teiler des Rechners beanspruchen. Ein grosser Teil der Daten, die archiviert sind, wurden in den letzten beiden Jahren generiert.

Bereits vom Elbufer bei Blankenese sahen wir das Werksgelände von Airbus. Im Schnitt wird täglich ein neuer Airbus vom Typ A320 nach neunmonatiger Bauzeit ausgeliefert. Bei der Führung durch einen Werkspiloten wurden verschiedene Arbeitsplätze besichtigt. Der Vergleich zwischen einem A380 und einem A320 beeindruckte, stand doch der A320 unter der Tragfläche des A380 in der Werkshalle. Während der Führung wurde erklärt, wieso die Mobiltelefone beim Flug ausgeschaltet sein müssen, wie die Tests eines fabrikneuen Airbus vor der Auslieferung ablaufen, wie eine Auslieferung abläuft und vieles mehr.

Bei der Fahrt durch die verschiedenen Containerterminals des Hamburger Hafens wurde deutlich, wie viele Waren heute per Container transportiert werden. Die Liegezeiten grosser Containerschiffe ist kurz, oftmals bleiben die Schiffe nur einen knappen Tag im Hafen. Die Seeleute können das Hafenareal nicht verlassen. Die nordelbische Kirche führt deswegen mitten im Hafen den Duckdalben. Ein Ort, an dem Seemänner die Möglichkeit haben, Telefonate zu führen, auszuspannen, zur Ruhe zu kommen, bevor die Reise auf einem der Schiffe weitergeht. Diese Führung zeigte einerseits einen hochtechnisierten Hafen, andererseits wurden auch die Arbeitsbedingungen der Seeleute angesprochen.

Der Besuch des Deutschen Elektronen Synchrotrons (DESY) stand am Schluss der Studienreise. Nach dem einführenden Vortrag über die Anlage fand die Besichtigung des HERA-Teilchenbeschleunigers statt. Der Ring mit einer Länge von über 6 km befindet sich in einer Tiefe von 27m unter der Stadt. Die Magneten, die die Teilchen ablenken, die Quadrupolmagnete, die den Teilchenstahl fokussieren und die Resonatoren, die die Teilchen beschleunigen, wurden in der Anlage gezeigt. Im Betrieb werden grosse Magnete auf 4 Kelvin mit Hilfe von Helium abgekühlt, die Materialien der Spulen werden supraleitend, erst jetzt können die notwendigen Ströme fliessen. Nicht nur die Anlage war beeindruckend, auch der Referent mit seinem Redefluss forderte eine grosse Aufmerksamkeit der Teilnehmer.

In vier Tag kann man einiges in Hamburg sehen. Zu behaupten, die Stadt nun zu kennen, wäre vermessen. Wer weiss, vielleicht begegnet der eine oder andere bei einem nächsten Besuch auch noch Gustav oder den Panzerknackern.

Teilnehmende (siehe Foto): Heinz Hoffmann (Leitung), Kevin Küng, Tim Fischer, Axel Vanoni, Severin Heinrich, Leandra Willi, Janis Zillig, Baris Turker, Anika Karathanasis, Stefan Sigrist (Leitung), Fabienne Sigrist (Begleitung)